Was ist eine Verfahrensbeiständ:in?

Eine Verfahrensbeiständ:in ist eine unabhängige Person, die in einem familiengerichtlichen Verfahren die Interessen des Kindes wahrnimmt. Die Verfahrensbeiständ:in wird vom Gericht bestellt und vertritt das Kind unabhängig von den Interessen der Eltern oder anderer Beteiligter.

In der Regel sind Verfahrensbeiständ:innen Jurist:innen, Psycholog:innen oder Sozialpädagog:innen.

Welche Aufgaben hat die Verfahrensbeiständ:in?

Zu den Aufgaben einer Verfahrensbeiständ:in gehört, die Interessen des Kindes zu vertreten und dem Gericht eine Empfehlung zum Verfahrensgegenstand (z.B. zum Umgang mit dem Kind) zu geben.

Sie/er/* muss auch die Meinung des Kindes zum Inhalt des Verfahrens dem Gericht in der mündlichen Verhandlung und in Berichtsform darlegen und diese, wenn es dem Wohl des Kindes entspricht, vertreten.

Die Verfahrensbeiständ:in hat auch den Auftrag, das Kind altersentsprechend über das Verfahren aufzuklären und es auf eine Kindesanhörung vorzubereiten.

Wann wird eine Verfahrensbeiständ:in bestellt?

Eine Verfahrensbeiständ:in wird vom Gericht bestellt, wenn es zur Wahrung der Interessen des Kindes erforderlich ist.

Wer bezahlt die Verfahrensbeiständ:in?

Die Verfahrensbeiständ:in wird vom Gericht bezahlt.

Wie lange bleibt eine Verfahrensbeiständ:in im Amt?

In der Regel ist die Verfahrensbeiständ:in bis zum Abschluss des Verfahrens zuständig.

Wie arbeitet die Verfahrensbeiständ:in mit den Eltern, dem Jugendamt und anderen Personengruppen und Institutionen zusammen?

Das Gericht kann der Verfahrensbeiständ:in die Aufgabe übertragen, mit den Eltern und weiteren Personen nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Haben die Eltern das Sorgerecht für das betroffene Kind inne, dann braucht die Verfahrensbeiständ:in einen Schweigepflichtentbindung von den Eltern, um mit anderen über ihr Kind sprechen zu können.

Kann das Kind die Verfahrensbeiständ:in selbst wählen?

Nein, das Kind (und auch nicht die Eltern) kann die Verfahrensbeiständ:in nicht selbst wählen.